01.03.2015

Veranstaltung: Podiumsdiskussion zur RAF-Ausstellung in Berlin


Podiumsdiskussion zur Ausstellung „RAF. Terroristische Gewalt“ im Deutschen Historischen Museum am 9. März 2015

„Stadtguerilla – Guerillakommunikation. Subversive Strategien und ihre Aneignung in Kunst und Populärkultur“
Eine Kooperationsveranstaltung des Deutschen Historischen Museums mit dem
Netzwerk Terrorismusforschung

Termin: Montag, 09. März 2015, 18.00 Uhr
Ort: Deutsches Historisches Museum, Zeughauskino



Die im Deutschen Historischen Museum gezeigte Ausstellung zur Geschichte der RAF zeigt mit außergewöhnlichen Exponaten wie die Radikalisierung der Gründungsmitglieder der RAF im politisch gereizten Klima der 1960er Jahre stattfand: Bevor sich die Gruppe jedoch durch die zunehmende Brutalität ihrer Gewaltakte diskreditierte, formulierten die Mitglieder ihren Protest in visuellen und textuellen Dokumenten wie Beiträgen in der Zeitschrift agit 883, in Schülerzeitungen und Flugschriften. Auf diese Weise gelangte auch das Konzept Stadtguerilla anfangs der 1970er Jahre ins öffentliche Bewusstsein. Die Kommunikationspraxis der RAF und anderer linksextremistischer Gruppen ist selbst Teil dieses Konzeptes, also ‚Guerilla-Kommunikation’. Dabei gelangen Informationen gezielt, aber auf unkonventionellen Wegen – abseits etablierter Kommunikationsstrukturen – an ihre Adressaten. Heute wird eine vergleichbare Kommunikationspraxis sogar in der Werbebranche benutzt, um Markenprodukte bekannt zu machen, wobei es mitunter sogar zur Aneignung von Bildsujets kommt, die vor 40 Jahren noch Teil sozialrevolutionärer Ikonographie waren. Aber auch rechtsextreme Gruppierungen machen sich diese ‚Guerillakommunikation’ zunutze und berufen sich dabei auf die RAF.

Auf dem Podium sollen solche Kommunikationsprozesse ausgehend von den Propagandaformen der RAF diskutiert und die Aneignung der Provokation in Popkultur und künstlerischer Praxis verfolgt werden.

Podium: Prof. Dr. Felix Ensslin, Prof. Dr. Klaus Theweleit, Prof. Dr. Charlotte Klonk (angefragt)
Moderation: PD Dr. Christoph Deupmann (KIT Karlsruhe) und Dr. des. Sebastian Baden (HfG Karlsruhe, NTF e.V.)

Die Ausstellung „RAF. Terroristische Gewalt“ ist seit dem 21. November 2014 und noch bis 26. April 2015 zu sehen. Mehr dazu HIER.