21.04.2011

THE INFIDEL ab 30. Juni im Kino


Am 30 Juni startet die britische Komödie THE INFIDEL (so der Originaltitel) von Josh Appignanesi in den deutschen Kinos.

Hier die dazugehörige Pressemeldung des Verleihs (den Film selbst hab ich selbst noch nicht gesehen):

Mahmud Nasir (OMID DJALILI) ist ein liebender Ehemann, aufopferungsvoller Vater und überzeugter, wenn auch nicht gerade strenggläubiger Moslem. Als seine Mutter stirbt, macht er jedoch eine Entdeckung, die sein komplettes Leben auf den Kopf stellt. Er findet seine Geburtsurkunde, die ihn nicht nur als Adoptivkind, sondern auch als Juden ausweist… sein richtiger Name ist Solly Shimshillewitz! Um seinen vermeintlichen Vater Izzy Shimshillewitz im Altersheim besuchen zu können, muss Mahmud dem kranken Mann als Jude unter die Augen treten, und so begibt er sich äußerst widerwillig bei dem jüdischen Taxifahrer Lenny (RICHARD SCHIFF) in die religiöse und kulturelle Lehre.

Während Mahmud heimlich Jiddisch lernt und mit Lenny eine Bar Mitzwa besucht, wird seine Familie aufgrund seiner häufigen Abwesenheit langsam misstrauisch. Zudem kündigt sich Besuch an: Arshad Al-Masri (IGAL NAOR), ein fanatischer Prediger, will seine Zustimmung zur Hochzeit seiner Stieftochter mit Mahmuds Sohn Rashid (AMIT SHAH) erst geben, wenn er sich persönlich von Mahmuds Religiosität überzeugt hat. Dieser verspricht seinem verliebten Sohn hoch und heilig, sich wie ein frommer Moslem zu verhalten, doch das ist für den mitten in der Identitätskrise steckenden Mahmud leichter gesagt als getan…

Das Team von THE INFIDEL (OT) hat einen muslimisch-jüdisch-christlich-atheistisch-buddhistisch-bahaistischen Hintergrund. Das Drehbuch schrieb Autor und Komiker David Baddiel direkt für den britisch-iranischen Schauspieler und Stand-Up-Comedian Omid Djalili („Sex and the City 2“, „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“), dessen erfolgreiche BBC-Serie „The Omid Djalili Show“ auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Regie führte Josh Appignanesi, dessen im jüdisch-orthodoxen Milieu angesiedeltes Langfilmdebüt „Song of Songs“ von der englischen Presse mit Begeisterung aufgenommen wurde.

THE INFIDEL (OT) stellt einem weltoffenen Moslem völlig unvorbereitet die Frage, was sein Glaube für ihn selbst eigentlich bedeutet. Omid Djalili verkörpert den lebenslustigen Mahmud mit Charme und Witz, seine loyale, aber vom Verhalten ihres Mannes irritierte Ehefrau wird von Archie Panjabi („Ein mutiger Weg“, „Der ewige Gärtner“) gespielt. Amit Shah („13 Semester“), der vom Observer zu den 50 besten britischen Schauspielern gewählt wurde, toleriert als Rashid zwar die liberale Einstellung seiner Eltern zum muslimischen Glauben, nimmt die Religion selbst jedoch sehr viel ernster. Richard Schiff („We Want Sex“, „Ray“) führt als Lenny Mahmud in den jüdischen Glauben ein – und gewinnt dabei selbst an Toleranz.


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P.S.: Schauspielerin Archie Panjabi hat sich natürlich nicht nur mit EIN MUTIGER WEG / A MIGHTY HEART einen Namen gemacht, sondern vor allem mit der Titelrolle in YASMIN um eine junge britische Pakistanin, die nach dem 11. September in die kulturelle Zwickmühle gerät. Eine Nebenrolle hat sie darüber hinaus auch in THE TRAITOR neben Don Cheadle.

18.04.2011

FOUR LIONS ab Donnerstag im Kino

Nochmals zur Erinnerung bzw. als Kino-Tipp:
Am kommenden Donnerstag, dem 21. April startet die brillante Satire FOUR LIONS in den deutschen Kinos. Es ist die Geschichte von erst vier, dann fünf, dann wieder vier (einer sprengt sich zwischendurch aus Versehen in die Luft) islamistischen Selbstmordattentätern in England, die schnellstmöglich den Märtyrertod sterben wollen. Dabei stellen sie sich bei allem Elan und einiger Bauernschläue recht tölpelhaft an - und können sich eigentlich lange nicht mal auf ein Ziel einigen (das "Internet" schlägt der eine mal vor).

Zwischen Aberwitz, Bissigkeit und Nonsens, aber bisweilen auch erschreckend anrührend lässt FOUR LIONS von Christopher Morris einem das Lachen oft im Halse stecken bleiben, konfrontiert mit Terroristen-Klischees und kontert sie bisweilen auf recht unangenehme, weil bequeme Stereotype provozierende Weise.


Terrorismus & Film hat sich hier dem Thema FOUR LIONS mehrfach angenommen, darunter hier eine Besprechung.