06.01.2011

Tipps: Neue Perspectives on Terrorism und: Screenwriting-Podcast - Update! (07. Jan.)

Selbst wenn Sie es nicht mehr hören mögen: Terrorismus & Film wünscht Ihnen auch noch ein frohes neues Jahr 2011.

Zu dessen Auftakt hier einige kleine Lese-, vor allem aber Hörtipps:

Die Ausgabe Nr. 6 (Jg. 4) des Journals Perspectives on Terrorism in frisch herausgekommen – nicht umsonst, aber kostenlos. Die Artikel gibt es online einzeln HIER zu lesen.

(Achtung!! UPDATE: Offenbar gibt es kein Komplett-PDF von Perspectives on Terrorism auf der Website des Journals selbst mehr. Zu bekommen ist es aber über den Dokumentendiest "Scribd". Mehr dazu direkt auf der Seite von Perspectives on Terrorism)


Der Inhalt von Heft 6:

Justice or Peace? The Hariri Assassination and the Special Tribunal for Lebanon
von Maria-Rita Kassis

Online De-Radicalization? Countering Violent Extremist Narratives: Message, Messenger and Media Strategy
von Omar Ashour

The Lord's Resistance Army: an African Terrorist Group?
von Emma Leonard

A Critical View of Critical Terrorism Studies
von James M. Lutz

Als Buchrezension:
Cutting the Fuse: The Explosion of Global Suicide Terrorism and How to Stop It
Robert A. Pape & James K. Feldman

Sowie:
Selected Literature on Terrorism and Organized Crime
zusammengestellt von Eric Price


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Wenn Sie jedoch Ihre Augen lieber schonen wollen oder für die Autofahrt noch etwas zum Hören suchen, seien in puncto Terrorismusfilm einige Podcasts von Jeff Goldsmith empfohlen. Goldsmith ist Senior Editor des Creatvie Screenwriting Magazins und interviewt regelmäßig Regisseure und/oder Drehbuchautoren zu ihrem (neuesten) Film. Ganz spannende und teilweise sehr ausführliche dramaturgische Analysen und Hinter-die-Kulissen-Einblicke z.B. in die Stoffentwicklung oder die Divergenz zwischen ursprünglicher Idee und fertiger Erzählung bieten für unser Thema Terrorismus bietet z.B.



Regisseur und Drehbuchautor Chris Morris, der Macher von FOUR LIONS, der von der Realität schusseliger Terroristen zu berichten weiß. (Link zur MP3-Datei mit dem Q&A HIER – zum direkten Runterladen den entsprechenden Befehl im Rechtsklick-Menü auswählen)




Regisseur und Drehbuchautor von TRAITOR Jeffrey Nachmanoff, der erzählt, wie er statt Terry George (Drehbuchautor von Jim Sheridans IN THE NAME OF THE FATHER und THE BOXER sowie Director von u.a. SOME MOTHER’S SON und HOTEL RWANDA) auf dem Regiestuhl gelandet ist – vor allem aber, dass TRAITOR zunächst als üblicher Actionhelden-Story geplant war, bis man auf die Idee kam, dass der „blonde blauäuige“ Hero als Untercover-Agent in einem Radikalislamisten-Netzwerk (heute nicht mehr) funktionieren würde. Diese Einsicht hat sich insofern als Segen herausgestellt, da aus TRAITOR ein beachtlicher, nicht perfekter, freilich gerade in seinen kleinen Brüchen ein sehr bemerkenswerter Film geworden ist. (Das Interview finden Sie HIER.)




Aaron Sorkin, gerade für sein Script für David Finchers Facebook-Film SOCIAL NETWORK zu Recht gefeiert, gibt HIER Auskunft über seinen Werdegang – und seine Arbeit an Mike Nichols brillanten bissigen CHARLIE WILSON’S WAR über den Politiker, der die Mujaheddin in Afghanistan im Krieg gegen die Russen als Stellvertreter und unterstützungswürdige Freiheitskämpfer „entdeckte“. Eine letzte Szene, so verrät Sorkin im Interview, sollte den Bogen schlagen zum 11. September …
(Download HIER)




THE KINDGOM ist ein Actionthriller über eine FBI-Team, das wegen eines Anschlags in Saudi-Arabien ermittelt (dt. OPERATION: KINGDOM). Ganz interessant, dass der Film das Öl-Reich entdeckt und dass und wie und warum er letztlich doch in die Waffengewaltlösung des Genres verfällt … Im Gespräch enthüllt der Drehbuchautor und studierter Politologe Matthew Michael Carnahan (STATE OF PLAY, LIONS FOR LAMBS) unter anderem und vor allem über die Zusammenarbeit bei der Stoffentwicklung mit u.a. echten FBI-Beamten und deren Arbeit. Eine kleine Zensur ist auch drin – um potentiellen Terroristen, die das Podcast HIER hören können, keinen Tipp zu geben …




Zu ihrer Drehbucharbeit für Oliver Stone und seinen Film WORLD TRADE CENTER steht Andrea Berloff HIER Frage und Antwort. Unter anderem darauf, wie das Verhältnis mit den realen Überlebenden war – und das der Film bewusst unpolitisch gehalten wurde, was damals für einige Kritik gesorgt hatte…

Viel Spaß!